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Informationen zur Normenreihe DIN V ENV 1627 bis DIN V ENV 1630 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Detailangaben: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kurzinformation Inhalt des nationalen Vorwortes | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
V ENV 1627 V ENV 1628 V ENV 1629 V ENV 1630 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einzelne Prüfungen: |
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Veränderung zur DIN V 18103 und DIN V 18054 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übertragbarkeit auf andere Fertigungsmaße | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übertragung bisheriger Prüfergebnisse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kennzeichnung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einleitung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Entwicklung der Normungsarbeit bezüglich der einbruchhemmenden Bauteile Fenster, Türen und sonstige Abschlüsse (z. B. Rollladen oder Klappladen) hat mit dem Erscheinen der Reihe der nationalen Vornormen DIN V ENV 1627 bis DIN V ENV 1630 zu einem vor-läufigen Ergebnis geführt. Diese nationalen Vornormen (Blaudrucke) beinhalten neben dem nationalen Anhang NA (informativ) die Druckmanuskripte der Reihe der europäischen Vornormen ENV 1627 bis ENV 1630, die bereits Bestandteile des nationalen Entwurfs E DIN 18103 : 1997-09 waren. Die Reihe dieser nationalen Vornormen ist mit Ausgabedatum April 1999 erschienen und umfasst insgesamt 106 Seiten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gleichzeitig mit deren Erscheinen wurden die bis dahin gültigen Normen bzw. Richtlinie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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zurückgezogen. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Statische Prüfung nach DIN V ENV 1628 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bei der statischen Prüfung an Fenstern/Türen sind | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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als
Belastungspunkte definiert und werden - je nach der Widerstandsklasse -
mit unter-schiedlichen Prüflasten statisch abgedrückt. Dabei dürfen
unter der jeweiligen Belastung bestimmte Werte für die Auslenkung nicht
überschritten werden. Belastungspunkte zwischen den Verriegelungspunkten (F2) werden bei Fenstern/Türen nur dann geprüft, wenn der Abstand der Verriegelungspunkte mehr als 400 mm beträgt. |
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Die Prüflasten und die Werte für die maximal erlaubte Auslenkung an den einzelnen Belastungspunkten in Abhängigkeit der Widerstandsklasse sind in nachfolgender Tabelle gegenübergestellt: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bei
der Prüfung von zwei- oder mehrflügeligen Elementen werden laut
Norm an speziellen Belastungspunkten (z. B. Belastungspunkte = Verriegelungen
im Stulpbereich) ohne Abstützung keine Auslenkungen gemessen. Nach
Abstützung im Bereich dieser Belastungspunkte werden diese wie Belastungspunkte
im Sinn obiger Tabelle behandelt. Solche Fenster dürfen sich unter
den oben genannten Prüflasten nicht öffnen und müssen nach
der Belastung noch funktionstauglich sein. Zur statischen Prüfung werden normativ vorgegebene Prüfstempel (Materialart, Material-Kenndaten, Abmessungen) verwendet. Die jeweiligen Prüflasten werden mit der definierten Druckeinheit über die Prüfstempel auf die Belastungspunkte aufgebracht. Gemessen wird die Auslenkung von Flügelrahmen und Blendrahmen am jeweiligen Belastungspunkt. Als Auslenkung bewertet wird die verbleibende Differenz der beiden Werte. Um das Spiel in den Verriegelungen nicht zur Auslenkung mit dazu zu rechnen, werden bei einer Vorlast von 0,3 kN die Messuhren an den Belastungspunkten auf Null gestellt. Danach wird die geforderte Prüflast weiter gleichmäßig (linear) ansteigend innerhalb von etwa einer Minute (60 ± 5 s) aufgebracht und wiederum etwa eine Minute (60 ± 5 s) lang gehalten. Anschließend werden die Auslenkungen an den Belastungspunkten protokolliert. Die Entlastung erfolgt mit der gleichen Geschwindigkeit. Alle während der statischen Belastung eventuell auftretenden Vorkommnisse werden ebenfalls protokolliert. Das Element muß nach der statischen Belastung noch funktionstauglich sein und die vorgegebenen Grenzwerte der Auslenkung dürfen nicht überschritten sein. |
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Dynamische Prüfung nach DIN V ENV 1629 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die dynamische Prüfung soll den körperlichen Angriff auf ein Fenster durch Dagegenwerfen simulieren. Die erfahrungsgemäß schwächsten Punkte werden dabei belastet. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bei der dynamischen Prüfung an Fenstern sind | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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als
Belastungspunkte definiert. Die Füllungsecken werden jeweils einmalig
belastet, die Füllungszentren - sofern zu prüfen - dreimalig,
mit je nach Widerstandsklasse unter-schiedlichen Fallhöhen des Stoßkörpers
von 30 kg. Dabei darf sich das zu prüfende Fenster nicht so weit öffnen, daß die Schließvorrichtung erreicht werden kann oder eine durchgangsfähige Öffnung entsteht. Außerdem dürfen sich keine Teile der Füllungen oder Füllungsleisten des Fensters lösen oder herausfallen. Werden Gläser nach prEN 356 als Füllungen verwendet, werden die Füllungszentren nicht belastet, sondern nur die Füllungsecken. Dabei dürfen Gläser bei der Prüfung brechen, aber es darf keine durchgangsfähige Öffnung entstehen. Füllungen aus anderen Materialien werden belastet, wenn sie breiter als 200 mm sind. Schmalere Füllungen werden nicht geprüft. Liegen bei zu prüfenden Füllungen (breiter als 200 mm) die Zentren der Belastungspunkte Füllungsecke weniger als 300 mm auseinander, wird die Mitte dieser Belastungspunkte je einmal geprüft. Das Füllungszentrum wird dreimal geprüft. Zur dynamischen Prüfung wird eine normativ vorgegebene Belastungseinrichtung/-Prüfstand (bestehend aus Prüfrahmen und Stoßkörper) verwendet. Der Stoßkörper besteht aus einem birnenförmigen Ledersack, der mit 30 kg trockenem Sand - Dichte ca. 1.500 kg/m3, gesiebt mit Maschenweite £ 2 mm - gefüllt ist. Er ist mit einem Drahtseil - Æ 3 mm - am Prüfrahmen befestigt. Dieser Stoßkörper wird aus der entsprechenden Fallhöhe mit definierter Ausklinkung auf den jeweiligen Belastungspunkt - ohne Nachschlagen - frei schwingend fallen gelassen. |
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Die je nach Widerstandsklasse zu verwendende Fallhöhe des Stoßkörpers ist in nachfolgender Tabelle aufgelistet: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Fallhöhe ist als Höhendifferenz zwischen dem frei hängenden und dem aufgezogenen Stoßkörper - jeweils gemessen am Referenzpunkt - definiert. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Prüfung mit Werkzeug nach DIN V ENV 1630 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
manuelle Prüfung mit Werkzeug wird nur an Elementen ab der Widerstandsklasse
WK 2 durchgeführt. An Elementen der Widerstandsklasse WK 1 wird keine
manuelle Prüfung mit Werkzeug durchgeführt, da Elemente der Widerstandsklasse
WK 1 (sogenannte Grundsicherheit) entsprechend dieser Norm nur
dann einzusetzen sind, wenn kein direkter/ ebenerdiger Zugang möglich
ist. Die Prüfung mit Werkzeug simuliert den Angriff eines bestimmten Tätertyps (Erfahrung, Intelligenz, kriminelle Energie, zur Verfügung stehendes Werkzeug ...) auf ein bestimmtes Objekt (Schutzwerte - menschliches und sachbezogenes Sicherungsbedürfnis, Lage ...). Da diese Prüfung nicht nur durch reine Gewaltanwendung, sondern auch durch taktisches Vorgehen stark beeinflußt wird, ist ein erfahrenes Prüfteam einzusetzen. Nur unter der Voraussetzung sind diese manuellen Prüfungen untereinander vergleichbar, jedoch nicht reproduzierbar. Allein die Tagesform ein und desselben Prüfers kann in extremen Grenzfällen das Prüfergebnis beeinflussen, und dann ist wiederum die Erfahrung des Prüfteams bei der Bewertung des Ergebnisses notwendig. Zur Nachvollziehbarkeit wird daher die manuelle Prüfung mit Werkzeug stets mittels Videoaufnahme protokolliert. Diese Aufnahmen dienen nur der Prüfstelle zum Nachvollziehen und Beurteilen der Vorkommnisse und dürfen nicht weitergegeben werden. Die manuelle Prüfung mit Werkzeug besteht aus der Vorprüfung und der Hauptprüfung. Während die Vorprüfung der Schwachstellenanalyse dient, wird in der Hauptprüfung die zuvor festgestellte Schwachstelle bis mind. zur Widerstandszeit der festgelegten Widerstandsklasse mit dem jeweiligen Werkzeugsatz geprüft. |
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Vorprüfung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Als mögliche Schwachstellen am Elementen gelten folgende Angriffsbereiche, die während der Vorprüfung überprüft werden müssen: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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¹ Bei Abschlüssen in den Widerstandsklassen WK 5 + WK 6 mit lichter Öffnung größer als die durchgangsfähige Öffnung zusätzlich mit dokumentiertem Nachweis für die Erfüllung der Anforderungen der Prüfung mit Werkzeug nach dieser Vornorm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Jede
mögliche Schwachstelle muß mit mindestens 25 % der Widerstandszeit
in der zu prüfenden Widerstandsklasse getestet werden. Allerdings zeigt
die Erfahrung, daß - um mit einer ausreichenden Sicherheit eine Aussage
über eine mögliche Schwachstelle treffen zu können - die
mögliche Widerstandszeit je anzunehmender Schwachstelle häufig
ausgenutzt werden muß. Da diese Vorprüfung am ersten von zwei Probekörpern nach der statischen und dynamischen Prüfung vorgenommen wird, beeinflußt die - auch normativ mögliche - längere Prüfzeit in der Vorprüfung mit Werkzeug nicht die Ergebnisse der Hauptprüfung am zweiten, nicht belasteten Probekörper. Im Gegenteil lassen die so gesichert gewonnenen Erkenntnisse eine viel fundiertere Bewertung der Ergebnisse zu. |
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Hauptprüfung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
In
der Hauptprüfung wird versucht, innerhalb der für jede Widerstandsklasse
vorgegebenen Widerstandszeit und mit dem entsprechenden Werkzeugsart das
Element zu öffnen bzw. u.U. eine durchgangsfähige Öffnung
zu schaffen. Die Widerstandszeit ist die Zeit des reinen Werkzeugangriffes ohne Berücksichtigung sonstiger Zeiten, zum Beispiel eines längeren notwendigen Werkzeugwechsels, einer Erholungspause des Prüfers oder Besprechung/Beratung mit einem weiteren Prüfer. Neu ist die Vorgabe einer Gesamtprüfzeit in den einzelnen Widerstandsklassen. Die max. Gesamtprüfzeit beinhaltet die Widerstandszeit und die vorgenannten sonstigen Zeiten. |
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Die Gegenüberstellung der Widerstandszeiten wie bisher und neu zeigt nachfolgende Tabelle. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zuordnung der Prüfzeiten zu den Widerstandsklassen nach
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Da Elemente nach dieser Norm ab der Widerstandsklasse WK 2 (ab manueller Prüfung mit Werkzeug) auch an zugänglichen Stellen eingesetzt werden dürfen und somit unter Umständen (niedrige Brüstungshöhe bei Einbau in Kellerräumen mit abgeschrägtem Lichtschachtbereich) rundum bequem mit dem Werkzeug angegriffen werden können, darf der Prüfer eine Arbeitsplattform benützen, um in einer für ihn günstigen Position zu arbeiten. | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Veränderung zur DIN V 18103 und DIN V 18054 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anzahl der Widerstandsklassen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine der wesentlichen Neuerungen in dieser Normenreihe ist die Einführung von sechs Widerstandsklassen WK 1 bis WK 6 gegenüber den bisherigen drei Widerstandsklassen ET 1 bis ET 3 bei Türen bzw. vier EF0 bis EF3 bei Fenstern. Die einzelnen Widerstandsklassen lassen sich entsprechend der nachfolgenden Korrelationstabelle in etwa vergleichen: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zuordnung nach Tabelle NA.3: Korrelation | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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)Für die Klasse EF3 / ET3 muss durch eine Zusatzprüfung nachgewiesen
werden, daß die nach DIN 18054 : 1991-12 bzw. DIN V 18103 : 1992-03 (durch diese Vornorm zurückgezogen) klassifizierten Elemente über einen ausreichenden Bohrschutz verfügen. |
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Die Widerstandsklasse WK 1 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
Widerstandsklasse WK 1 liegt unter der ehemaligen Widerstandsklasse EF
0/1, da hier keine Anforderungen an die Verglasung gestellt
werden. In diesem Fall wird ein abschließbarer Fenstergriff oder ein
Zusatzschloß gefordert. Allerdings wird in einer Anmerkung darauf hingewiesen, daß höhere Anforderungen an die Verglasung je nach Gefährdung sinnvoll sein können. In einer Fußnote wird zudem die Empfehlung ausgesprochen, für Verglasungen, die größer als eine durchgangsfähige Öffnung sind, Verbundsicherheitsglas zu verwenden. Insgesamt wurden die Anforderungen an die Verglasung (auch in den höheren Widerstandsklassen) weit heruntergeschraubt. |
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Anzahl der zur Prüfung vorzustellenden Probekörper | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die
Prüfung eines Elements in der Widerstandsklasse WK 1 wird, wie bisher,
an einem Fenster (Probekörper) durchgeführt. Allerdings wird in
der Widerstandsklassen WK 1 nur statisch und dynamisch belastet: Es erfolgt
keine manuelle Prüfung mit Werkzeug ! Künftig werden ab der Widerstandsklasse WK 2 zur Prüfung zwei Elemente (Probekörper) benötigt. Die statische und dynamische Prüfung sowie die manuelle Vorprüfung mit Werkzeug werden am ersten Element durchgeführt. Die manuelle Hauptprüfung mit Werkzeug erfolgt danach am zweiten, unbelasteten Element. Die Erläuterung der Anforderungen und Prüfungen für einbruchhemmende Elemente sind Gegenstand der nachfolgenden Ausführungen. |
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Anforderung an Verglasung | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
An die Verglasung einbruchhemmender Fenster werden nach DIN V ENV 1627 (national) bzw. Druckmanuskripte ENV 1627 unterschiedliche Anforderungen gestellt. Zum Vergleich sind diese Anforderungen in nachfolgender Tabelle gegenübergestellt: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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¹
)Bei Bauteilen größer als die durchgangsfähige Öffnung
sollte Verbundsicherheitsglas verwendet werden. ² )Nach dem Entwurf der prEN 356, Ausgabe 1991 muß ein Glas der Widerstandsklasse 5 Widerstand von 20 bis 30 Gesamtschlägen leisten. Mit Erscheinen der prEN 356 als Weißdruck (= DIN EN 356) wird dann die Widerstandsklasse P5A (vormals Widerstandsklasse 5) dreimal drei Fallbelastungen aus einer Fallhöhe von 9 m Widerstand leisten müssen. |
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Entsprechend den sechs Widerstandsklassen werden die zu erwartenden Tätertypen und das mutmaßliche Täterverhalten zugeordnet: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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ANMERKUNG:
Diese Tabelle stellt lediglich eine ungefähre Orientierung dar. Fachkundige
Beratung, z. B. durch die Beratungsstelle der örtlichen Polizei, ist
unerlässlich. Die Abschätzung des Risikos sollte unter Berücksichtigung
der Lage des Gebäudes (geschützt/ungeschützt), Nutzung und
Sachwertinhalt auf eigene Verantwortung erfolgen. Bei hohem Risiko sollten
zusätzlich alarmtechnische Meldeanlagen eingesetzt werden. Bei der Auswahl von einbruchhemmenden Elementen für die Widerstandsklassen WK 4 bis WK 6 ist anzumerken, daß bei der Auswahl solcher Elemente in Flucht- und Rettungswegen der Werkzeugeinsatz der Feuerwehr erschwert ist bzw. berücksichtigt werden muß. Außensteckdosen, z. B. im Flur einer Wohnung, sollten spannungslos sein, um ihre Benutzung durch den Einbrecher zu verhindern. |
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Übertragbarkeit auf andere Fertigungsmaße | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übertragung der Prüfergebnisse auf andere als die geprüften Abmessungen von Fenstern und Türen nach DIN V ENV 1627 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die folgenden Größenübertragungen auf andere als die geprüften Abmessungen sind ohne Gutachtliche Stellungnahme des Prüfinstitutes zulässig, sofern im Prüfbericht keine schriftlichen Einschränkungen vorgenommen werden: | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() Quelle: DIN V ENV 1627 |
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Für Fenster,
Türen und Abschlüsse gilt: Es dürfen die Abstände
A zwischen den Ecken und den äußeren Verriegelungen nicht vergrößert
werden. |
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Übertragung bisheriger Prüfergebnisse | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Für
die Geltungsdauer der Vornorm DIN V ENV 1627 gelten bisherige Prüfzeugnisse
und Prüfberichte auf der Basis DIN V 18054 : 1991-12 bzw. DIN
V 18102 1992-03 als Nachweis der Einbruchhemmung entsprechend obiger
Vornorm nach Tabelle NA.3 weiterhin. Diese Zuordnung kann bis zur Widerstandsklasse
WK 3 (= EF 2, ET2) in Eigenverantwortung durch den Hersteller getroffen
werden. Bei Elementen der Widerstandsklasse EF 3, ET3 sind Ergänzungsprüfungen
erforderlich. Sind Prüfzeugnisse und Prüfberichte nicht älter als 5 Jahre, kann ein Prüfzeugnis nach DIN V ENV 1627 unter Heranziehung der schon vorhandenen Prüfdaten dann ausgestellt werden, wenn an einem zweiten Element - identisch dem, wie bereits nach DIN V 18054 geprüft - eine Nachprüfung (Hauptprüfung mit Werkzeug sowie zusätzliche statische und dynamische Belastungspunkte) ergänzend nach den Anforderungen der DIN V ENV 1627 positiv bestanden wird (= Nationale Regelung durch den Zertifizierungsauschuß über DIN CERTCO). Sind Prüfzeugnisse und Prüfberichte älter als 5 Jahre, ist keine Nachprüfung möglich. Es ist dann eine komplette Neuprüfung nach DIN V ENV 1627 durchzuführen. Wird dies nicht benötigt, kann die Zuordnung gemäß Tabelle Seite 3 in Eigenverantwortung getroffen werden. |
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Kennzeichnung einbruchhemmender Elemente | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zertifizierte
einbruchhemmende Elemente müssen, nicht zertifizierte, aber positiv
geprüfte Elemente können dauerhaft mit einem Kennzeichnungsschild
gekennzeichnet werden. Es empfiehlt sich jedoch die Kennzeichnung, da nur gekennzeichnete Elemente als einbruch-hemmende Elemente gelten können und dürfen, und eine Prüfung sicherlich aus eben diesem Grund durchgeführt wurde. Das Kennzeichnungsschild wird gut sichtbar (meistens im Falzbereich) angebracht. Es muß leicht lesbar (in deutscher Sprache) sein und eine Mindestgröße von 105 mm x 18 mm haben. Es muß mindestens folgende Angaben enthalten: |
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*)
Darf nur verwendet werden, wenn tatsächlich eine Zertifizierung - mit
Fremdüberwachung der Fertigung neben der Eigenüberwachung - durchgeführt
wird und die Berechtigung zum Führen des Zeichens besteht! Die Zertifizierung der Fertigung einbruchhemmender Elemente und die zusätzliche Kennzeichnung mit dem DIN-Zertifizierungszeichen DIN Geprüft nach erfolgreicher Erstprüfung mit Eigenüberwachung und Fremdüberwachung der Fertigung ist zu empfehlen, da die kriminal-polizeilichen Beratungsstellen nur zertifizierte Produkte in ihre Listungen mit aufnehmen. Die Anforderung, nur zertifizierte Produkte zu listen, ist sicher gerechtfertigt. Die Erfahrung zeigt nämlich, daß die Tauglichkeit einbruchhemmender Elemente - entsprechend wie geprüft - in besonders hohem Maß von der Einhaltung der konstruktiven Details in der Fertigung abhängt. Um die Einhaltung aller notwendigen Qualitätsstandards und -anforderungen zu gewährleisten, empfiehlt sich die Fremdüberwachung und Zertifizierung. |